Fridolinskirche

Beginn

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahmen erste Bestrebungen ihren Anfang, um für Katholisch Glarus eine eigene Kirche zu bauen. 1919 konnte das an der Landstrasse gelegene «Iselihaus» gekauft werden. Das erste Kirchenopfer, welches für den Bau einer künftigen Kirche gesammelt wurde, brachte im April 1919 den Betrag von 47.57 Franken ein. In den kommenden Jahren wuchs, trotz Armut und grosser Arbeitslosigkeit, dieser Betrag stetig an.

Zum ordentlichen Zweck wurde am 21. Oktober 1921 die Hilarius-Stiftung und der Hilariusverein Glarus gegründet. Erst am 13. November 1974 wurde der Hilariusverein aufgelöst. Bis zum Januar 1975 konnte die Summe von 1‘904‘526.50 Franken geäufnet werden.

Kirchenpatron

Der Name Fridolinskirche gründet im irischen Wandermönch, dem Hl. Fridolin († 538). Dieser missionierte bis nach Chur und baute in Bad Säckingen ein Kloster. Das Land Glarus war lange Zeit im Besitz des Klosters Säckingen. Fridolin ist der Schutzpatron des Kantons Glarus und im Kantonswappen dargestellt.

Fridolin soll Urso im Erbstreit mit dessen Bruder Landolf als Zeuge aus dem Grab gerufen haben (daher das Skelett). Beschämt übergab darauf Landolf seine Güter ebenfalls Fridolin.

Spatenstich

Die Glarner Katholiken begaben sich nach dem Hochamt vom Sonntag, 1. April 1962, zum Tschudigut. Dort erfolgte der erste Spatenstich.

Am 23. September 1962 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die Bauarbeiten konnten beginnen. Die Gründung einer Kunstkommission folgte. Diese befasste sich mit der Ausschmückung der Kirche und hatte sich nicht nur mit der heimischen Opposition zu befassen, sondern musste auch die Entscheide des II. Vatikanischen Konzils abwarten, denn der Standort des Tabernakels war von diesen Beschlüssen abhängig.

Weihe der Kirche

Die Kirchweihe fand am Sonntag, 16. August 1964, statt. Dieser Sonntag ist in Glarus traditionsgemäss der «Chilbisunntig». Die neue Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Weihehandlungen wurden von Dr. Johannes Vonderach, ­Bischof von Chur, vorgenommen. Zahlreiche ­kirchliche und politische Würdenträger nahmen an diesem Festakt teil. Der Gemeindepräsident, Dr. Alfred Heer, überbrachte vom Tagwen Glarus einen hohen Geldbetrag für den Kauf einer Kirchenglocke. Sowohl die Orgel als auch die sechs Glocken fehlten zum Zeitpunkt der Einweihung. Die Kirchenglocken konnten ein Jahr später am Sonntag, 1. August 1965 wiederum durch Bischof Dr. Johannes Vonderach geweiht werden.

Glarus, 2021

Quelle: Kath. Pfarrei Glarus, German Studer-Freuler und Fridolin Jakober-Guntern